Es scheint Jahre zu dauern, eine Fremdsprache zu lernen, aber der bekannte Polyglott Bennie Lewis behauptet, dass man in nur drei Monaten mit Muttersprachlern kommunizieren kann. Ist es möglich eine Sprache in so kurzer Zeit zu erlernen? Und welche Fehler halten uns davon ab? Das erfahren Sie bei SPRACHiNVEST.

Was hindert Sie daran, eine Fremdsprache zu lernen?

1. Angst, einen Fehler zu machen

Was wir alles von unseren Schülern hören mussten! “Wenn ich einen Fehler mache, lachen die über mich – Eine angesehene Dame, die Hauptbuchhalterin der Bank, hätte fast geweint. “Ich werde wie ein Idiot dastehen!” – erklärte der Topmanager eines großen Produktionsunternehmens kategorisch. “Ich habe die dritte Form des Verbs vergessen, so dass es mir peinlich war, nach dem Weg zu fragen”, erzählte ein junger Unternehmer auf einer unabhängigen Reise nach Europa.

Sprache ist keine Mathematik, man sollte nicht nach äußerster Präzision und Korrektheit streben. Selbst die gebildetsten unter uns sind nicht vor Fehlern in ihrer Muttersprache befreit. Was nützt das Streben nach Perfektion in einer Fremdsprache, wenn man vergisst, dass sie in erster Linie ein Mittel zur Kommunikation ist!

2. Unangemessene Motivation

Das habe ich mehr als einmal gehört: “Englischkenntnisse werden meinen Lebenslauf aufwerten”, “Ich werde die Sprache lernen und meiner Mutter beweisen, dass ich es wert bin”.

Es ist unwahrscheinlich, dass Sie schnell eine Fremdsprache sprechen, wenn Sie Ihre Kollegen überraschen, eine Prüfung bestehen oder einen gut bezahlten Job finden wollen. Wenn Sie jedoch davon träumen, mit den Menschen zu kommunizieren und die Geschichte und Kultur des Landes kennen zu lernen, in dem Sie studieren, werden Sie nicht nur die Sprache lernen, sondern auch eine tolle Zeit haben.

3. Ausreden

Hier sind einige häufige Ausreden, die Menschen davon abhalten, eine Fremdsprache zu lernen:

• Ich bin zu alt (jung, beschäftigt).
• Ich habe keine Begabung für Sprachen.
• Das Erlernen einer Fremdsprache nimmt zu viel Zeit in Anspruch.
• Es ist zu teuer.
• Sprachen lernen ist langweilig.

Was bedeutet “eine Sprache erlernen”

Bevor Sie darüber sprechen, wie viel Zeit Sie für das Erlernen einer Sprache aufwenden sollten, müssen Sie genau festlegen, was Sie erreichen möchten: Sie möchten sich in bestimmten Alltagssituationen unterhalten können oder in dem Land, in dem Sie studieren, arbeiten können und in der Lage sein, jedes Thema zu lesen, zu schreiben und zu diskutieren.

Das Wichtigste ist, dass Sie sich darüber im Klaren sind, welches Niveau Sie anstreben.

Warum drei Monate

Benny Lewis, ein Polyglott, der das Buch Fluent in 3 Months (Fließend in 3 Monaten) geschrieben hat, ist überzeugt, dass 90 Tage die optimale Zeit sind, um eine zweite und weitere Fremdsprachen zu lernen. Die erste Fremdsprache wird etwas mehr Zeit und Mühe erfordern. Diese Frist für das Erlernen einer Sprache ist nicht zufällig: Sie entspricht dem Zeitraum des visumfreien Aufenthalts britischer Bürger in vielen Ländern.

Für diejenigen, die entschlossen sind, eine Sprache zu lernen, hat Herr Lewis folgende Ratschläge.

Klare Definition des Ziels (Formulierung von Zielen und Zeitrahmen)

Ich werde bis zum 1. Februar 2023 fließend Spanisch sprechen.

2. Unterteilen Sie die Mission in Mini-Missionen

Als Benny Lewis begann, Chinesisch zu lernen, scheiterte das Einprägen der elementaren Phrasen, die er beim Erlernen europäischer Sprachen geübt hatte. Die Chinesen haben ihn nicht verstanden. Erst nach einer Mini-Mission, um die Töne zu lernen, wurde die Kommunikation besser.

3. Erstellen einer virtuellen Sprachumgebung

Russisch lernen? Schaffen Sie sich ein virtuelles Land: Lesen Sie Bücher über Russland, sehen Sie sich Filme auf Russisch an, treffen Sie Russen online.

Die Methode basiert auf den folgenden Grundsätzen:

1. Sprechen Sie die Sprache, die Sie lernen, vom ersten Tag an. Sie sprechen vielleicht nur ein paar rudimentäre Sätze und verstehen nicht alles, was man Ihnen sagt, aber so lernen Sie eine lebendige Sprache.
2. Lernen Sie die Grammatik nicht am Anfang: Sie werden verwirrt sein und nicht sprechen können.
3. Widmen Sie dem Erlernen der Sprache jeden Tag mehrere Stunden. Es kommt nicht darauf an, wie viele Jahre man es gelernt hat, sondern wie viele Stunden man investiert hat.
4. Sie brauchen die Sprache nicht zu lernen, Sie müssen sie leben. Benny Lewis empfiehlt nicht nur effektive Methoden zum Einprägen von Wörtern und Sätzen, sondern teilt auch seine Erfahrungen:- Wie man sich in einem fremden Land zurechtfindet. Es zeigt sich, dass das Verhalten wichtiger ist als der Akzent. Beobachten Sie die Menschen: wie sie sich kleiden, welche Mimik sie haben, ob sie Blickkontakt aufnehmen, wie weit sie von ihrem Gegenüber entfernt sind, wie ihre Haare und ihr Gang aussehen.- Wie man sich mit Ausländern anfreundet. Auf der Website www.couchsurfing.org suchte der Autor nach Muttersprachlern der Sprache, die er studierte. Er übte die Sprache, indem er seine virtuellen Bekannten zum Kaffee oder zum Mittagessen einlud. So konnte er sich in Amsterdam auf Italienisch und in Istanbul auf Niederländisch verständigen.- Wie man ein Polyglott wird. Unter einer Bedingung: Das Erlernen von Sprachen wird zu Ihrer Lebensweise, Sie leben diese Sprachen, indem Sie Kultur und Literatur studieren, interessante Menschen treffen und reisen. Die Anzahl der Sprachen, die Sie lernen können, hängt nur von Ihrem Wunsch und der Zeit ab, die Sie bereit sind, für das Lernen aufzuwenden.

Die Methode von Benny Lewis ist recht realistisch. In der Tat ist es möglich, eine gesprochene Sprache in drei Monaten intensiven täglichen Lernens zu beherrschen. Wichtig ist hier der Fanatismus im guten Sinne: eine Kombination aus Motivation, Regelmäßigkeit und Intensität.